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Crime Time in Jena

Ein Interview mit Nina Gummich

Nina Gummich

Sie geht forsch und neugierig an Mordfälle heran, spricht mit den Toten und ermittelt gern auf eigene Faust. Seit 2021 schlüpft die beliebte Schauspielerin Nina Gummich in die Rolle der eigenwilligen Forensikerin Dr. Theresa Wolff, Chefin der Rechtsmedizin am Jenaer Uni-Klinikum. Wir nutzten eine Drehpause, um Nina Gummich nach ihren Eindrücken vom Drehort Jena zu befragen.

Du bist in Halle geboren und in Leipzig aufgewachsen. Warst du vor Theresa Wolff schon mal in Jena?

Ja, ich war als Kind einige Male in Jena. Meine Tante kommt aus Jena und ist jetzt, wo sie in Rente ist, mit ihrem Mann wieder hierher gezogen. Daher kannte ich die Stadt schon vor Drehstart ein wenig.

Wenn du Drehpause hast, wo verbringst du deine Zeit am liebsten? Hast du einen Lieblingsort in Jena? Oder vielleicht einen Nina-Geheimtipp?

Ich bin sehr gerne im DelCorazon am Markt, trinke hier Kaffee und kaufe viele meiner Sachen. Ich gehe nicht so viel shoppen und kaufe gern Secondhand. Aber hier gibt es echt coole Klamotten. Im Moment habe ich mir auch angewöhnt, nach jedem Drehtag eine Runde spazieren zu gehen. Da gehe ich an der Saale lang, bis in die Parks rein, und am Wochenende versuche ich immer, mindestens auf einen der Berge zu laufen.

Wie sähe dein perfekter Tag in Jena aus?

Ich würde ausschlafen und mir dann zu Hause Frühstück machen, nachdem ich im kleinen Biomarkt in der Zwätzengasse oder auf dem Markt eingekauft habe. Oder ich besorge mir auf dem Markt ein kleines Frühstück und trinke im DelCorazon einen Kaffee. Dann würde ich ein bisschen shoppen oder spazieren gehen und anschließend eine Runde im GaleaxSea schwimmen. Richtung Abend gehe ich dann noch im NonSolo was Leckeres beim Italiener essen.

Wenn du Jena mit drei Worten beschreiben müsstest. Welche Worte würdest du wählen?

Gemütlich, lebendig, warm. Obwohl: Ich würde, glaube ich, warm gegen Natur tauschen. Denn Natur ist für mich ein riesengroßer Wert.

Dass die Stadt von den Bergen eingesäumt ist, macht etwas so Geborgenes, Natürliches.

Es schafft ein naturverbundenes Gefühl.

Warst du auch schon mal auf der SaaleHorizontale wandern?

Ehrlich gesagt, bin ich in Jena ganz tourimäßig unterwegs und bekomme nur das mit, was offensichtlich ist, sowas wie Landgrafen, Fuchsturm oder Lobdeburg. Jetzt will ich nochmal zur Kunitzburg fahren. Aber ich bin offen für Tipps und freue mich, immer wieder etwas Neues zu entdecken.

Weißt du, warum für den Dreh von „Theresa Wolff“ die Entscheidung auf Jena gefallen ist?

Meines Wissens wurde gezielt nach einer Oststadt gesucht. Jena hat da einfach unglaublich viel zu bieten. Wir haben jetzt schon sieben Teile gemacht und es gibt immer noch Orte, die super interessant sind und die dazu einladen entdeckt zu werden.

Stadtansicht Jena mit Fuchsturm

Welcher Theresa-Wolff-Fall hat dir persönlich bisher am besten gefallen?

Es stehen ja zwei Filme aus, die noch nicht gelaufen sind und gerade drehen wir den dritten, den ihr alle noch nicht kennt. Die letzten beiden Folgen haben mir richtig gut gefallen. Der eine Fall ist ein Amoklauf in der Rechtsmedizin, wobei wir fast ausschließlich in der Rechtsmedizin gedreht haben und nur im kleinen Kreis. Das war wie ein Kammerspiel, man konnte sich richtig auf das Schauspiel konzentrieren und hatte nicht viel Ablenkung. Das fand ich wunderbar.

Bei den zwei Filmen, die letztes Jahr gedreht wurden, habe ich auch selbst am Drehbuch mitgeschrieben, was nochmal etwas Besonderes war. Bei dem einen verliebt sich Theresa Wolff in einen Toten und baut sich in ihrer Vorstellung eine Beziehung auf. Das Publikum wünscht sich schon lange, dass ich als Figur jemanden kennenlerne und mich verliebe. Ich hab mir dann gedacht, das kann nur jemand sein, den es nicht wirklich gibt, den sie sich vorstellt und so bin ich darauf gekommen und finde, das ist eine tolle Sache.

Dein Film-Kollege Aurel Mathei alias Bruno Lewandowski wünscht sich schon länger einen Todesfall in Verbindung mit dem Jenaer FCC, sowas wie Mord im Stadion. Kannst du dir das auch vorstellen?

Mich interessieren nicht so sehr die Mordfälle, weil es einfach schon so viele Krimis gibt, sondern mehr die Geschichten drumherum. Gern würde ich mal einen Fall sehen, bei dem die Leute aus der Stadt mitspielen. Ein Fall, bei dem die Bürger aus Jena die Möglichkeit haben, ihre Fantasie oder ihre Geschichten einzubauen, das würde mir gefallen.

Woran wirst du dich erinnern, wenn Theresa Wolff irgendwann vorbei ist? Gibt es in Jena etwas, das dich besonders geprägt oder begeistert hat?

Die Theresa-Wolff-Zeit in Jena war toll, weil wir immer wieder dasselbe Team sind, das einfach wie eine Familie geworden ist. Aber auch weil Theresa Wolff hier immer wieder ein Zuhause gefunden hat, was mich aufatmen ließ, auch wenn die Drehs manchmal sehr anstrengend waren.

Drehen kann wie nach Hause kommen sein.

Außerdem hatte ich die Chance, eine Figur zu spielen, die ich über Jahre selbst mitentwickeln konnte, von der ich alle Facetten kenne. Wenn ich mir manchmal vorstelle, dass das hier nicht ewig geht, dann werde ich schon ein bisschen melancholisch. Wir haben die Corona-Zeit hier zusammen verbracht, an einer Ecke haben wir uns mal beim Dreh gestritten und an der nächsten Ecke wieder vertragen. Ich gehe hier lang und finde alle 500 Meter etwas, das mich geprägt hat.

Kannst du schon einen Ausblick geben, wie es weiter geht?

In dem Fall, den wir aktuell drehen, handelt es sich um Drogen und die Männer hinter dem Drogenring in Jena. Und ein Hase wird eine sehr große Rolle spielen, mit dem Theresa Wolff eine Verbindung eingeht. Ich denke, das passt ganz gut zu ihr und mit dem kann sie sich natürlich besser unterhalten als mit ihren Kollegen. Was danach kommt, ist noch nicht so klar.

Das Interview wurde im Sommer 2024 geführt.