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Friedrich Herrmann

Poetry Slammer mit Leidenschaft für Jena

Friedrich Herrmann_Foto Georg Junge

Schnell gedichtet und auf den Punkt gebracht – Poetry Slam ist Witz, Provokation und Spiel mit der Sprache, bringt zum Lachen oder zum Nachdenken. Wie sieht der Jenenser Poetry Slammer Friedrich Herrmann seine Heimatstadt?

Was ist dein Lieblingsplatz in Jena? Dein absoluter Geheimtipp?

Ich liebe die neuen Späti-Lounges, sowohl beim Westbahnhof als auch bei mir um die Ecke in Ost. Aber Geheimtipp? Jena kann aufgrund seiner überschaubaren Größe eigentlich kein Geheimnis für sich behalten, die guten Sachen sprechen sich schnell rum.

Zu meinen liebsten Orten gehören: der sensationelle Bäcker Carlos P., das überragende Gesamtpaket der Weintanne oder das Kiezkino Schillerhof. Oder die wirklich coole freie Theaterszene rund um die Freie Bühne, die mit dem Schlachthof gerade einen Ort von echter kultureller Selbstbestimmung aufbaut.

Wie erlebst du Jena?

Zusehends grau. Schmeichelhaft könnte man sagen: Jena erfindet sich neu. Mein Gefühl sagt eher: Ein Anthrazit-Kasten jagt den nächsten. Sonnenhof, Wiesencenter, Insel- & Eichplatz, Saaltor, Zeiss-Gelände, Bücherei, … Ich verstehe ja den Rausch der Großbaustelle, hoffe aber eigentlich sehr auf die Erkenntnis, dass Betonbauten auf versiegelten Beton-Flächen, die man betonfarben anmalt, nicht allzu glücklich machen. Räume für Kultur & Mitbestimmung gibt es mir im Vergleich viel zu wenige. Hoffentlich werden noch welche draus.

PoetrySlam_Villa Rosenthal_JenaKultur_CWorsch

Du standest schon auf zahlreichen Bühnen in Deutschland, auch in der Schweiz, was zieht dich immer wieder nach Jena zurück?

Anfang November war ich für einige Tage in Wien und habe mir diese Frage nochmal besonders dringlich gestellt. So eine tolle und lebenswerte Metropole! Auch kommunalpolitisch macht Wien so viel richtig. Also eigentlich will ich Jena als kleinen Kiez mit nach Wien nehmen, könnten wir das arrangieren? Weil ohne das Kassa, das Wagner oder den Strand 22 wird es auch da schwer für mich …

Wenn du der Stadt oder einer Veranstaltung in Jena einen Stempel aufdrücken könntest, wie sähe dieser aus?

Ein wenig stempele ich ja schon, in Jena hat sich in Sachen Poetry Slam einiges getan. Als ich angefangen habe, gab es 4-5 Veranstaltungen im Jahr, heute sind es eher 20 (30, wenn man die Lesebühne zählt). Ein großer Best of Poetry Slam im Volkshaus oder im Rahmen der Kulturarena wäre noch was. Oder ein Städtebattle gegen unsere Partnerstadt Erlangen. Aber ansonsten sind wir toll aufgestellt. Slam ist so eine großartige Möglichkeit, die Bühne für sich zu entdecken. Ich kann jeder und jedem nur empfehlen, mal vorbei zu schauen. Man wird dort so viel mehr als das Klischee entdecken: Witz, Aufrichtigkeit, Tiefe, Spiel mit Sprache, Ecken und Kanten – ein rundum guter Abend einfach.

Jena im Slam ausgedrückt?

Deine Firmen heißen „Jensationell“ und „Jenovation“.
Ehrenwort, das hab ich mir nicht ausgedacht.
Jena, du selbstverliebtes Saalehäufchen.
Was hast du noch nicht nach dir benannt?

Lieblingskindernamen: Jens und Jenny.

Lieblingsstimmung: Jenachdem.

Gib uns keine Wohnung und ein schlechtes Wortspiel

Und unsere Liebe ist für immer dein.

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